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Archiv für den Monat März 2010

Meditation: Seid beharrlich im Gebet, seid geduldig.

Predigt am Sonntag Rogate von Pastorin Susanne Zingel, Keitum auf Sylt

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war, der da ist und der da kommt. Amen

Liebe Gemeinde, habt ihr gesehen, wie hell heute die Leuchter strahlen. Sie sind wie neu. Sie sind hindurchgeputzt durch dreihundert Jahre. Nun strahlen sie wie am ersten Tag.

Die Caritas, die Barmherzigkeit leuchtet wieder. Die Puten und Engelchen haben geputzte Öhrchen und Hände. Und Zeus schwingt seinen Donnerkeil, dass es gleich blitzt.

Die Leuchter strahlen so sehr, dass Ihr euch darin spiegeln könnt.

Unsere Kronleuchter strahlen wieder. Das haben wir Elske Vissen zu verdanken. Sie ist angereist und hat dies kleine Wunder aus Tiefenglanz und Licht vollbracht. Und ganz nebenbei hat sie uns dabei etwas gelehrt über das Geheimnis und die Kraft des Gebets.

Beten heißt ja: Du hältst inne. Du öffnest dich für die Gegenwart Gottes, stellst dich in sein Licht,  in der Hoffnung, dass es dich verwandelt.

Das Gebet ist etwas sehr schlichtes. Du brauchst dafür nichts besonderes, einfach nur Zeit innezuhalten, die Hände zu falten. Stille zu werden. Und doch liegt im Gebet eine wunderbare geheimnisvolle Kraft.

Das Geheimnisvolle fasziniert heute viele. Aber die Lichtseite scheint nicht so spannend wie die dunkle Seite. Das erleben wir in der ganzen Spannung um den Film „Sakrileg“. Die Geheimnisse der Kirche bewegen Millionen. Dabei soll es um Abgründe gehen, Verrat und Verschwörung, geheimnisvolle Botschaften. Das hat es alles gegeben, wenn auch nicht so reißerisch. Aber die eigentlichen Geheimnisse des Glaubens bleiben so außen vor.

Denn da ist es sehr viel schlichter und geht doch um Abgründe. Nur um ganz alltägliche. Denn die Jahre und die Zeit machen viele Menschen bitter. Gram der Jahre kann Menschen krank machen, ihr Leben verdunkeln. Das Gebet ist dagegen eine widerständige Kraft. Es hilft, dass die Seele keine trübe Patina ansetzt, dass sie lebendig bleibt, und leuchtet, hofft und glaubt und liebt. Sich das zu bewahren ein Leben lang, dazu gehört Geduld  und Liebe, Kraft, Genauigkeit und dazu konnte man im Leuchterputzen viel lernen.

Seid beharrlich im Gebet, seid geduldig.

Man muss es gesehen haben wie viel Geduld und Zeit und Liebe es braucht, bis eine kleine Krone, ein Engelchen wieder strahlt. Du musst es viermal putzen. Du wirst dabei einen feinen Widerstand spüren. Wenn der nicht mehr da ist, dann bist du auf der ursprünglichen Oberfläche. Dann musst du sofort aufhören, sonst verletzt du den Glanz. Es gab viele, die schauten herein und sagten, für so etwas gibt es doch heute Maschinen. Und dann wurde immer wieder von einem Tauchbad geredet. Reden wir nicht darüber, wie viel das kostet. Keine Maschine ist so fein wie ein Mensch mit Gefühl, Fingerspitzengefühl, so etwas Kostbares vermacht von Vorfahren braucht Liebe und Genauigkeit. Und darin spiegelt sich wie Gott mit uns umgeht, uns zum Glänzen bringt. Fein und genau, zurückhaltend. Er ist vorsichtig mit uns und kennt unsere Widerstände. ER wartet auf uns geduldig. Gott kennt uns besser als wir selbst. Er weiß wie wir wurden, er kennt auch das Geheimnis der Verwandlung, denn leuchten und strahlen sollst du. Gott will dir helfen zu leuchten, von innen und außen. Es sind ja nicht nur Worte: Ihr seid das Licht der Welt. Ein Mensch, der etwas in sich trägt vom Lichte Gottes ist ein Segen. Und dieser Segen wächst langsam, ein Leben lang im Öffnen für das Leben, im Schweigen und im Gespräch mit Gott.

Wie oft wird heute, wenn die Verkrampfung der Seele krankmacht, nach schneller Heilung gerufen. Sie kann gern etwas kosten. Sie soll nur schnell effizient, gezielt wirken. Teure Therapie, Wunderheiler, Spezialist, und so vieles braucht nur Zeit, Aufmerksamkeit, einen der zuhört, der da bleibt.

Oft gilt es einfach nur die Kränkung auszuhalten, dass es nichts Großartiges braucht. Es braucht nur Zeit, die Seele zu putzen, zu reinigen. Sich Zeit zu nehmen für dich, Gott dabei sein lässt. geduldig dabei. Es braucht Geduld, denn Gott ist kein eins zwei drei Wunderdoktor. Er kennt dein Leben von Anfang und Ende, er selbst ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Unsere Leuchter sind sehr alt.

Mitgebracht haben es Kapitäne, die zurückkamen. Die gefährliche Fahrt durch Nordmeer überstanden. In den Niederlanden, Amsterdam die Leuchter gekauft. Sehr kostbar. Nach langer Reise haben sie sie der Kirche gestiftet als Dank für eine glückliche Heimkehr. Im Wissen, dass sie nächstes Frühjahr wieder hinausfahren. In jedem dieser Leuchter spiegeln sich ungezählte Gebete, Segen bei der Abreise, beim Abschied. Stoßgebete auf See, die Familien hier Frauen, Eltern, die Kinder, gebetet um Bewahrung, zu Hause, am Meer hier in der Kirche. Und dies Dankgebet immer verbunden mit einem Gefühl wie viel auf See geblieben. Seid beharrlich im Gebet und wacht in Danksagung. Wie lange Nächte wohl wach gelegen, vom Sturm geweckt, die Sterne befragt. So sind unsere Leuchter ein Zeichen von Verbundenheit.

Generationen vor uns, Menschen getrennt, im Gebet verbunden. Und wachbleiben und beharrlich allein geht das nicht. Und es ist die Liebe die dich wachhält, die hofft und betet. Und die auch größer werden kann, wachsen und reifen kann durch das Gebet, die größer und immer weitere Kreise ziehn kann, dich verbindet nicht nur mit den Liebsten, sondern mit Menschen auf der ganzen Welt.

Ich finde es gut, dass unsere Kapitäne ein wenig daneben gelangt haben. Was haben sie sich bloß gedacht, als sie Leuchter mit dem Donnergott Zeus erstanden.

War das ihr Bild von Gott, auf rauer See, war das ein Hinweis, bei Gott weiß man nie, wollten sie ihren Pastor ein wenig herausfordern. War es einfach modern damals.

Es ist wie es ist. Und für uns gut.

Denn wenn wir hier beten, dann nicht anders als verbunden mit Menschen in der Welt, beten auf vielerlei Weise, aber wo immer der Geist Gottes dabei ist, da beten sie um Frieden, um Bewahrung. Und je mehr sie beten, und je mehr wir uns der Kraft des Gebets anvertrauen, umso mehr hat Gott eine Chance zu wirken, barmherzig, voller Liebe und voller Geduld.

Die ganze Kirche ist in den großen Kugeln zu sehen. Verändert, sie wird rund, eine kleine Welt.

Das ist wie ein Zeichen: Was wir hier tun in dieser kleinen Kirche kann doch die ganze Welt umgreifen. Wir können Glaube, Hoffnung und Liebe aussenden und uns verbünden mit Menschen rund um die Welt. Uns zusammen tun mit ihren Bitten um Heil und Frieden. Wir beten zu Gott, der die ganze Welt in Händen hält und sie trägt in einem Frieden höher als alle Vernunft. Amen.

 

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Blick über den Tellerand: „Besinnung auf ethische Maßstäbe“

Vertreter der Kirchen und der Rabbinerkonferenzen trafen sich anlässlich der „Woche der Brüderlichkeit“ in Augsburg

Anlässlich der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit sind heute Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Allgemeinen Rabbinerkonferenz und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz in Augsburg zu einem Meinungsaustausch zusammengekommen. Unter dem Leitwort der Woche der Brüderlichkeit „Verlorene Maßstäbe“ diskutierten die Teilnehmer die aktuellen Herausforderungen durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise. Aus jüdischer und christlicher Sicht wurden die theologischen Prinzipien des menschlichen Zusammenlebens besprochen. Die Dialogpartner mahnten angesichts der jüngsten Erfahrungen zur Besinnung auf die ethischen Maßstäbe politischen und wirtschaftlichen Handelns, die untrennbar mit dem jüdischen und christlichen Glauben verbunden sind. In der Wirtschaftskrise sei der Verlust dieser Maßstäbe in schmerzlicher Weise erfahren worden.

Der Vorsitzende der Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz für die Beziehungen zum Judentum, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, würdigte in der Diskussion den Dialog, der in den letzten fünf Jahren gelungen sei. „Wir haben Gemeinsames zum Ausdruck gebracht, ohne Unterschiede außer Acht zu lassen. Der Dialog zwischen Juden und Christen betrifft zunächst unsere Gemeinschaften. Er wirkt darüber hinaus auch in die Gesellschaft hinein. Wenn es eine Debatte um das ethische Defizit ökonomischen Handelns gebe, müsse man neue Maßstäbe setzen.

Präses Nikolaus Schneider, der amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, betonte in seiner Rede, dass es „um die Fragen nach einer Freiheit, die in Verantwortung gestaltet wird“ ginge. Dabei sei die Erkenntnis von Schuld notwendig, ebenso die Bitte um Vergebung, um Neuanfang und die Schaffung von menschlichen Beziehungen, die von Vertrauen und Solidarität bestimmt seien. Dabei gelte aber: „Die Kirchen wollen nicht Politik machen, aber sie wollen Politik möglich machen.“

Rabbiner Jaron Engelmayer von der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland betonte: „Wohltätigkeit sollte nicht nur in Form des Sozialstaates institutionalisiert wahrgenommen, sondern in unseren Herzen und unseren Köpfen getragen und als Bereicherung für uns verstanden werden.“ Landesrabbiner Jonah Sievers von der Allgemeinen Rabbinerkonferenz argumentierte aus dem Judentum: „Es ist die höchste Form der Nächstenliebe, der zedaka, jemanden in Lohn und Brot zu setzen, so dass er sich selbst in Würde unterhalten kann.“

Zu der Veranstaltung in Augsburg hatten die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland, die Orthodoxe Rabbinerkonferenz und die Allgemeine Rabbinerkonferenz in Kooperation mit dem Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit eingeladen. Sie fand im Anschluss an eine interne Begegnung statt, bei der aktuelle Fragen aus dem Bereich der Stammzellenforschung und der Organspende im Zentrum standen. Solche Treffen öffentlicher und interner Art finden seit 2006 jährlich statt. Ihr Ziel ist eine Intensivierung der Beziehungen zwischen den beiden großen Kirchen und den Rabbinerkonferenzen in Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland

 

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Blick über den Tellerrand: Gedenkfeier für homosexuelle NS-Verfolgte am 18. April

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg veranstaltet am Sonntag, 18. April 2010, 14.oo Uhr, eine Gedenkveranstaltung zum 65. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen. In diesem Jahr ist sie dem Friseur Walter Schwarze gewidmet. Schwarze, am 24. Dezember 1914 in Leipzig geboren, wird im Mai 1940 in der Gaststätte Burgkeller verhaftet, weil er sich über Hitler abfällig geäußert hat. Liebesbriefe seines Freundes werden bei einer Hausdurchsuchung gefunden und so seine Homosexualität der Polizei bekannt. Schwarze kommt Ende 1940 nach Sachsenhausen, wo er mit dem „Rosa Winkel“ gekennzeichnet und in die „Isolierung“ eingewiesen wird. Im April 1940 meldet er sich freiwillig für den Aufbau des KZ Groß-Rosen – so hofft er, den unerträglichen Zuständen in Sachsenhausen zu entkommen. Und wahrscheinlich rettet ihm die Überstellung nach Groß Rosen tatsächlich das Leben, denn im Sommer 1942 kommt es in Sachsenhausen zu einer Mordaktion an den homosexuellen Häftlingen. Am 23. April 1944 wird Schwarze in die Wehrmacht entlassen, danach gerät er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung versucht Schwarze in der DDR ein heterosexuelles Leben zu führen – zwei Mal heiratet er, doch die Ehen gehen in die Brüche. Erst nach der Wende 1989/1990 bekennt er sich zu seiner Geschichte.

Die Gedenkfeier findet in der Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg am ehemaligen „Isolierungs-Block“ 11 statt, in den Walter Schwarze Ende 1940 eingewiesen wurde. Gegen 15.30 Uhr schließt sich eine zentrale Gedenkfeier für alle Opfer mit einer Kranzniederlegung an.
Weitere Informationen auf den Seiten von Rosa Winkel und der Gedenkstätte Sachsenhausen.

 

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Blick über den Tellerrand: »Die Potsdamer Straße. Geschichten, Mythen und Metamorphosen«

Vor dem Potsdamer Tor war die Gegend um die Potsdamer Chaussee, später Potsdamer Straße, vor 1800 ländlich. Hugenotten hatten Spargelfelder angelegt, es gab Gärtnereien und Sommerlokale, die Berliner fuhren auch gern zum Botanischen Garten (heute Kleistpark) und zu den Schöneberger Ausflugslokalen. Zwischen dem Tor, dem Tiergarten und dem Kanal entstand das Tiergartenviertel, vor allem Gelehrte, Schriftsteller, Maler siedelten sich hier an. 1846 wurde die St. Matthäus-Kirche eingeweiht, *Des lieben Gottes Sommervergnügen* genannt. Erster Pfarrer war Carl Büchsel, zu dessen volksnah-kernigen Predigten die ganze Prominenz Berlins pilgerte. Wer es sich leisten konnte, zog aus Berlin hinaus, und so wuchsen Berlin und Schöneberg aufeinander zu. 1868 wurde die katholische Kirche St. Matthias an der Potsdamer Straße erbaut (später neu am Winterfeldtplatz), 1874 die evangelische Zwölf-Apostel-Kirche eingeweiht, 1984 schließlich die Lutherkirche. Während in diesen Quartieren Mietshäuser in geballten Blöcken gebaut wurden und vor allem die ärmere Bevölkerung lebte, galt das Viertel um die St. Matthäikirche bis ins 20. Jh. als bevorzugte Wohnlage, sowohl bei den christlichen wie bei den jüdischen begüterten Schichten. Der Verein Tiergarten-Synagoge e.V. eröffnete bei der Potsdamer Brücke 1875 die erste Synagoge des Gebiets. 1898 wurde nahe der Potsdamer Straße, Lützowstraße 16, die große
Gemeinde-Synagoge eingeweiht. Die Vereinssynagoge wurde 1928 verkauft, an der Ecke wurde eines der frühen Hochhäuser gebaut. In der NS-Zeit organisierten einige Pfarrer des Gebietes Widerstand. Es waren vor allem Adolf Kurtz an Zwölf-Apostel, Erich Backhaus an St. Matthäus, Eitel von Rabenau an der Apostel-Paulus-Kirche in der Schöneberger Grunewaldstraße sowie Mitglieder der Goßnerschen Mission in der Handjerystraße in Friedenau, die sich für die Verfolgten einsetzten. Heute sind soziales Engagement und Ökumene wichtige Aufgaben der Gemeinden.

Quelle: Presseinfo des Literatur-Salon Potsdamer Straße

 

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Blick über den Tellerand: Kirchentag startet Klimaschutz-Wettbewerb

„klimafair 2010“: Kreative Ideen von Gemeinden gesucht

Dresden, 03. März 2010. Das Klimaschutzprojekt „Tut dem Klima gut“ des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat für Gemeinden und kirchliche Einrichtungen den Wettbewerb „klimafair 2010“ ins Leben gerufen. Die Institutionen der evangelischen Kirchen werden mit der Teilnahme an der Aktion dazu ermutigt, ihren Alltag klimafreundlicher zu gestalten und ihre Mitarbeitenden zu energiesparendem Handeln zu motivieren.

Dafür sucht der Wettbewerb kreative Ideen, die das Gemeindeleben nachhaltig energieeffizienter gestalten oder die ganze Gemeinde für das wichtige Thema Klima sensibilisieren. Den Gewinnern, die im September 2010 prämiert werden, winken unter anderem Dauerkarten für den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden 2011.

Im Rahmen ihrer Verantwortung für die Schöpfung bekennt sich die Evangelische Kirche zum aktiven Klimaschutz. Mit ihren rund 22.000 Gemeinden und 57.000 Einrichtungen sind die evangelischen Kirchen und ihre Werke und Einrichtungen selbst einer der großen Energieverbraucher im Land.

2009 setzte sich die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) das Ziel, die CO2-Emissionen der Kirchen bis 2015 um 25 Prozent zu reduzieren. Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt: „Wir sind 25 Millionen Protestantinnen und Protestanten in Deutschland, das können 25 Millionen Entscheidungen sein für Klimaschutz, für Nachhaltigkeit an jedem Tag. Wir wollen und wir können mit unserer Kraft wirklich etwas verändern.“

Das Klimaschutzprojekt „Tut dem Klima gut“ des Kirchentags wird von der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt gefördert, war erstmals vor und während dem 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen 2009 aktiv und trug dazu bei, diesen zu einer der umweltfreundlichsten Großveranstaltungen Deutschlands zu machen. Das Projekt geht aber über die Ressourcen schonende Organisation des Kirchentages hinaus: Es will motivieren, im Alltag klimafreundlich zu leben.

Interessierte finden alle Informationen und erste Anregungen hier.

Den Anmeldebogen für Kirchengemeinden finden Sie hier.

Quelle: Presseinformation des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages

 

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Blick über den Tellerand: 1.800 Kirchengemeinden in Mitteldeutschland feiern Weltgebetstag

Themenschwerpunkt in diesem Jahr: Kamerun

Am Weltgebetstag (5. März) beteiligen sich in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) über 1.800 der insgesamt 3.300 Kirchengemeinden mit Veranstaltungen und Gottes­diensten. Der Weltgebetstag ist damit einer der jährlichen Höhepunkte im Kirchenjahr. Die traditionelle Gottesdienst-Vorlage, nach der die Gemeinden weltweit ihre Feiern auf gleiche Weise gestalten, kommt in diesem Jahr aus Kamerun.

In den Kirchengemeinden der EKM wird der Weltgebetstag in der Regel von lokalen Frauen­kreisen vorbereitet, die sich extra hierfür zusammenfinden. Dabei wird 90 Prozent der Vorbe­reitungsarbeit ehrenamtlich geleistet. Bestandteil des Aktionstages ist meist ein Gottesdienst, dem ein Themennachmittag vorangeht oder an den sich ein Veranstaltungsabend anschließt. Dazu gehören häufig Diavorträge und typische Speisen zu dem Land, das im Mittelpunkt des Weltgebetstages steht.

„Informiert beten und betend handeln – das macht den Weltgebetstag aus. Wir beten mit den Worten der Frauen aus Kamerun und singen ihre Lieder. So lernen wir ihre Situation kennen und sind ihnen über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg verbunden“, so Eva Lange, Koordinatorin des Weltgebetstages bei den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland. Mit der Kollekte aus den Gottesdiensten werden weltweit derzeit 128 Frauenprojekte finanziert. „Der Weltgebetstag lädt uns außerdem ein, im Alltag das zu tun, was wir tun können, etwa fair gehandelten Kaffee zu kaufen.“

Kamerun liegt in Zentralafrika und hat rund 19 Millionen Einwohner. Mit seinen etwa 200 Stämmen und Völkern ist Kamerun ein Schmelztiegel mit zahlreichen kulturellen Einflüssen. So werden in dem Land über 240 Sprachen gesprochen, die Amtssprachen sind Französisch und Englisch. Der Anteil der Christen an der Bevölkerung liegt bei etwa 50 Prozent, die mit den 20 Prozent Muslimen im Land friedlich zusammenleben. Obwohl Kamerun eine der höchsten Alphabetisierungsraten in Afrika hat, gibt es enorme soziale Unterschiede.

Der Weltgebetstag wird in 170 Ländern gefeiert und ist die größte ökumenische Laienbewe­gung. Die Vorbereitung übernehmen in jedem Jahr Frauen eines anderen Landes. Der Weltge­betstag wird seit 1927 jeden ersten Freitag im März gefeiert. Entstanden ist die Tradition in den USA. Sie soll die Verbundenheit der christlichen Frauen verdeutlichen.

Der Weltgebetstag im Internet: hier.

Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM)

 

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